Gott hat keine Angst vor Zahlen

Heute ist also wieder Freitag. Und die Zahl 13 hängt wie ein kleines Fragezeichen am Datum. Manche Leute finden das beunruhigend. Andere sagen es nicht, aber schauen trotzdem etwas schräger in den Tag. Als ob er gleich stolpert.

Heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit. Die Kollegen parken neben mir. Ich steige aus dem Auto, da fragt mich einer von ihnen ganz ernst: „Weißt du, was heute ist?“ Ich antworte: „Freitag?“ – „Freitag der 13.!“, sagt er bedeutungsschwer. Dann nickt er, als hätte er einen Beweis geliefert. Ich hab genickt. Einfach, weil ich ihm diesen Moment lassen wollte.

Ich finde es erstaunlich, wie sehr wir uns manchmal von Zahlen verrückt machen lassen. Die 13 – das ungeliebte Kind der Zahlenfamilie. Dabei ist sie eigentlich nur ein bisschen ungerade. Und dass der Freitag ausgerechnet das Pechkind geworden ist, liegt wohl daran, dass Jesus an einem Freitag gestorben ist. Der „Karfreitag“. Der dunkle Tag. Und wenn der dann auch noch auf den 13. fällt, dann geht bei manchen innerlich das Licht aus.

Aber ich glaube ja: Dieser Freitag ist kein Unglückstag. Sondern Erinnerungstag. An das, was nicht in unserer Hand liegt. Und daran, dass Gott trotzdem bleibt. Auch wenn es finster wird.

Jesus hat gesagt: „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ (Johannes 16,33)

Vielleicht ist das das Beste, was man an einem Freitag, den 13., sagen kann. Dass Gott keine Angst hat vor unseren Zahlen. Und auch nicht vor unseren dunklen Tagen. Er bleibt. Mitten im Schlamassel. Auch dann, wenn wir über die eigenen Schnürsenkel stolpern.

Ich habe mir vorgenommen: Heute keinen Aberglauben pflegen. Keine Sorgen züchten. Sondern dem Tag einfach das Beste zutrauen. Auch wenn er sich ein bisschen windschief anfühlt.

Freitag. Der 13. Kann sein, dass das Leben trotzdem gelingt.

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