Ich habe mir mal einen Hightech-Mixer gekauft. So ein Gerät, das alles kann: schlagen, rühren, kneten, pürieren, wahrscheinlich auch reden. Jedenfalls stand es lange auf der Arbeitsplatte wie ein kleiner Hausaltar. Bis ich ihn benutzen wollte.
Ich will Sahne schlagen lassen. Drücke den Startknopf. Und – nichts. Nur ein kleines Piepsen. Ein Fehlercode im Display. Ich greife zur Anleitung. „Deckel nicht korrekt aufgesetzt.“ Also gut. Deckel runter, Deckel drauf, nochmal. Wieder Piepsen. Wieder nix. Ich fluche. Leise. Am Ende entdecke ich ein unscheinbares kleines Symbol: Der Mixer funktioniert nur, wenn der Deckel exakt in einer winzigen Markierung einrastet. Sicherheitshalber. Benutzerfreundlich ist anders.
Und dann kam der Gedanke: Mein Glaube ist manchmal genauso empfindlich eingestellt. Alles scheint bereit: Die Zutaten stimmen. Der Wille ist da. Aber er läuft nicht. Ich bete – nichts. Ich lese in der Bibel – nichts. Ich gehe in den Gottesdienst – nichts. Der Glaube piepst vielleicht, aber rührt sich nicht. Keine Energie, keine Bewegung. Irgendetwas ist wohl nicht eingerastet.
Vielleicht ist es das Herz. Vielleicht ist es der Mut, sich wirklich auf Gott einzulassen. Oder vielleicht bin ich einfach zu sehr damit beschäftigt, alles richtig machen zu wollen. Glauben lässt sich aber nicht mit einem Sicherheitsmechanismus starten.
Jesus hat übrigens nie von Mixern gesprochen. Aber von Senfkörnern. Von winzigem Vertrauen. „Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn…“ (Matthäus 17,20) Das genügt, sagt er. Da muss nichts perfekt einrasten. Keine Gebrauchsanleitung. Kein Display. Nur ein kleines Korn Hoffnung. Das reicht.
Ich habe den Mixer am Ende übrigens gar nicht gebraucht. Die Sahne ließ sich auch mit dem Schneebesen schlagen. War sogar entspannend. Und vielleicht ist das ja auch eine kleine Glaubenslektion: Nicht alles muss auf Knopfdruck funktionieren. Manches wächst still. Und mit Geduld.