Am Dienstag hab ich das erste Mal seit Wochen keinen Regen gehört. Kein Prasseln aufs Dachfenster, kein Tropfengetröpfel auf dem Fensterbrett. Nichts. Stille. Und dann – kaum zu glauben – Sonne. Strahlend. So richtig. Als hätte jemand im Himmel den Schalter gefunden.
Jetzt, wo ich wieder arbeite.
Zwei Wochen Urlaub im Regen. Nicht nur ein bisschen Niesel. Sondern Dauerregen in allen Variationen: leichter Landregen, kerniger Platzregen, garniert mit Gewitterschauern. Ich habe mehr Zeit unter dem Regenschirm verbracht als auf der Sonnenliege. Und bei jedem Blick auf die Wetter-App dachte ich: das kann doch nicht wahr sein. Ist es aber gewesen.
Und nun? Jetzt, wo die Urlaubswäsche trocknet und der Kalender wieder Alarm schlägt, jetzt lacht der Himmel.
Innerlich hab ich gelacht. So richtig. Nicht frustriert. Eher versöhnt. Ein bisschen so, als hätte Gott mir zugezwinkert und gesagt: „Siehst du – ich hab dich nicht vergessen.“
Vielleicht ist das genau der Punkt. Dass es im Leben eben nicht immer darum geht, dass die Sonne scheint, wenn wir sie am meisten brauchen – sondern dass wir trotzdem wissen: sie kommt wieder. Auch wenn wir gerade im Regen stehen.
Jesus hat das mal so gesagt: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende.“ (Matthäus 28,20) Das heißt nicht: Ich bin bei euch, wenn ihr auf Balkonien Sonne tankt. Sondern: Ich bin da – auch wenn alles ins Wasser fällt.
Vielleicht war mein Urlaub genau dafür gut. Dass ich das nicht vergesse.
Und wer weiß: Vielleicht ist die Sonne, die heute scheint, ja nicht einfach zu spät – sondern einfach dran. Genau jetzt. Genau hier.